Hunting the Light auf der MS Kong Harald

Wer hat schon ein Mal davon geträumt die Nordlichter live zu erleben oder Rentiere zu beobachten oder sogar zu streicheln?
Ich war mit einer Reisegruppe hoch im Norden und hatte die einmalige Gelegenheit Norwegen in seiner vollen Pracht zu erleben. Neugierig geworden?

Die schönste Seereise der Welt begann für mich und meine Reisegruppe mit Anreise vom Flughafen Graz über Wien nach Kopenhagen und Endziel Bergen.

Norwegen eines der mythischen Länder des Nordens, mit seinen Sagen und kulturellen Besonderheiten, zog es mich sofort in seinen Bann.

Der Weg nach Norden“ ist einzigartig, ja überwältigend, und da der Weg oft das Ziel ist und die Seele nur beim langsamen Reisen Schritt halten kann, bietet die gemächliche Fahrt mit den Postschiffen einen gelungenen Reisegenuss sowie Naturschauspiele der Extraklasse.

Die Polarlichter – ein einmaliges Erlebnis

Grund der meisten Reiseteilnehmer stellte neben den schönen Küstenabschnitten und von der Bausubstanz einzigartigen Städten natürlich auch die Aurora  Borealis (Nordlicht/Polarlicht) dar.

Es heißt, dass die nördlichen Regionen (über dem Polarkreis) Norwegens die besten Plätze der Welt bieten, um das Nordlicht zu sehen. Zu einem einmaligen Nordlicht-Abenteuer gehört noch viel mehr, als nur am richtigen Ort zu sein: etwa eine große Auswahl an Aktivitäten (Husky-Schlitten-Fahrt), Touren (Wanderungen), Kreuzfahrten (Hurtigruten) und maßgeschneiderten Hotels, wie z.B. das berühmte „Alta Igloo“ Eis Hotel am Nordkap.

Die Lichter kommen immer nachts, wenn es dunkel ist. Wie ein himmlisches Ballett tanzen sie in einer Farbpalette aus grün, rosa und violett über den nächtlichen Himmel und durften uns in zwei auf einander folgenden Nächten verzaubern, es ist jedoch nicht „garantiert“ diese speziellen Lichter zu Gesicht zu bekommen, da viele physikalische Gegebenheiten und auch das Wetter passen muss!

Unterwegs mit König Harald?

Ein besonderer Reiz ergibt sich aus der Perspektive vom Meer. Wir waren auf einem Schiff der Hurtigruten (Postschiffe) untergebracht, in unserem Fall war unser Zuhause für die nächsten Tage die „MS KONG HARALD“ benannt nach König Harald V, welcher auch während unserer Reise seinen Geburtstag feierte. Die Kong Harald wurde 2016 aufwendig renoviert und die öffentlichen Bereiche erstrahlen in neuem Glanz. Ich würde jedem Kunden eine Kabine auf der Steuerbord Seite empfehlen (rechts), da die Backbord Seite zum be- und entladen dient und somit oft einen geräuschvolleren Abendausklang bietet.

Bitte beachten Sie, es handelt sich um kleinere Schiffe, die Erwartungen an den Komfort in den Kabinen müssen klein gehalten werden, bitte vergessen Sie ebenso nicht das im Norden das Preisniveau weit über unserem Standard liegt! Es empfiehlt sich im Vorhinein dies Auswahl eines Getränkepakets, da diese vor Ort recht teuer sind und innerhalb des Pakets günstiger erworben werden können.

Die Liegezeiten der Hurtigruten sind immer (fast) gleich, jedoch hängt dies von der Richtung (Nordgehend oder Südgehend) ab.

 Das Tor zu den Fjorden Norwegens

Bergen ist eine einmalige Stadt, nicht zuletzt dank seiner Lage und weltbekannter Umgebung. Sieben Berge, angrenzende Fjorde und eine phantastische Küstenstrecke mit Tausenden von Inseln sind der Grund für die einmalige Naturverbundenheit von Bergen und seiner Region.

Sollte das Wetter gut sein, würde ich Ihnen sofort die Auffahrt mit der Standseilbahn in Bergen empfehlen. Mit dieser geht es vom Platz „Vetrlidsallmenning“ hinauf auf den bekanntesten der sieben Hausberge der Stadt, den Floyen. Oben angekommen erwartet Sie ein traumhafter Panoramablick über Bergen und die angrenzende Region. Einen weiteres Highlight markiert „Bryggen“, die Attraktion der Stadt: alt, urtümliche Hansehäuser mit historischem Flair, die heute etliche kleine und originelle Geschäfte beherbergen – ideal zum Flanieren und ein absolutes Highlight der Stadt.

Bergen kann vom Hurtigruten Terminal sehr einfach in Eigenregie zu Fuß erkundet werden, die Wege sind kurz und ausgezeichnet Beschildert, eine Karte der Stadt ist trotzdem ratsam!

Jugenstil in Norwegen

Der Beiname der Stadt Alesund – „Stadt des Jugendstils“ – besteht zu Recht, denn obwohl auch hier der Bauwahn unserer Zeit so manches alte Gebäude der Abrissbirne zum Opfer fallen ließ, präsentiert sich Alesund doch nach wie vor als einzigartiges städtebauliches Denkmal des Jugendstils in Norwegen.

Grundsätzlich dreht sich jede Besichtigungstour um den Baustil  den diese Stadt ist ein wahres Kleinod für Architekten. Der Liegeplatz der Hurtigrouten ist optimal, die Wege innerhalb der Stadt sind übersichtlich und kurz gehalten. Die „Tollbugata“ entspringt direkt am Hafen und mündet in die „Kongensgate“ welche die „Haupt-Achse/Fußgängerzone“ der Stadt bildet. Die Fußgängerzone bietet Jugendstil in seiner schönsten Form und eine wundervolle Ansammlung von Giebeln und Erkern, sowie Stuckfassaden und Türmchen welche für die Architekturrichtung ausschlaggebend sind.

Trondheim, die Stadt der vielen Namen

Trondheim spielte eine Schlüsselrolle in der norwegischen Geschichte, und der Nidarosdom ist schon seit fast 1.000 Jahren ein beliebter Wallfahrtsort. Die meisten „sternchenverdächtigen“ Sehenswürdigkeiten sind auf der, durch die Schlinge der Nidelva (Fluss) gebildeten Halbinsel, Ora zu finden. Das Enstehungszentrum der Stadt ist relativ klein und übersichtlich, der Weg vom Hafen ins Zentrum erfordert jedoch etwas Zeit, hier wäre ein Taxi für eine Fahrtstrecke eine gute Variante.

Hier eine Beschreibung wie ich mit der Gruppe den Rundgang durchgeführt habe (hier geht’s zu Trondheim auf Google Maps >> damit kann man dem Verlauf leicht folgen):

Wir haben das Hafengelände überquert und  und gingen über die Havnegt. Richtung Bakke Bru vorbei am Radisson Blu sowie dem Scandic Nidelven Hotel. Von der Bakke Bru (Brücke) über den Fluss Nidelva aus beeindruckt das Panorama auf die berühmten Speicherhäuser der Stadt, doch die besten Blicke auf die Speicherhäuser eröffnen sich parallel zum Fluss verlaufenden Straße Nedre Bakklandet, in welcher wir nach der Brücke rechts eingebogen sind.
Je nach Zeit kann noch die Festung Kristiansen besichtigt werden, welche nur einen kleinen Abstecher vom Weg Richtung Nidarosdom entfernt ist. Die Festung liegt erhöht im Viertel Mollenberg welches eine Studentenhochburg ist.
Über die hölzerne Gamle Bybrua wird nun die Nidelva erneut gequert. Die Brücke bietet einige sehr Interessante geschichtliche Hintergründe: 1861 im neugotischen Stil errichtet war sie früher der einzige Zugang zur inneren Stadt. Wir halten uns links, biegen in die Bispegate ein und gehen direkt auf den Nidarosdom zu, der mit seinem hohen Vierungsturm weit sichtbar ist. Unmittelbar in der Nähe befindet sich das Erzbischöfliche Palais sowie das Kunstmuseum. Der Torget (Hautpplatz) ist vom Dom angeschrieben und verläuft wieder Richtung Hafen.

Reine Gehzeit liegt bei gut 1 ½ bis 2 Stunden wieder zurück zum Hafen.

Wir passieren den Polarkreis

Das Highlight des heutigen Tages ist die Überquerung des Polarkreises und der damit verbunden Polarkreistaufe welche auf Deck 7 abgehalten wird.

Diese Erscheinung, die Mitternachtssonne genannt wird, fällt auf der Nordhalbkugel meist auf den 21. Juni und auf der Südhalbkugel auf den 21. oder 22. Dezember.

Die Polarkreise begrenzen die Polargebiete. Eine Besonderheit sind die Polarkreisbriefmarken und Poststempel welche nur bei der Überquerung (den ganzen Tag) bei der Rezeption erhältlich sind und bei Sammlern sehr begehrt sind.

An diesem Tag wird auch Bodo passiert, die Hauptstadt des  Bezirks „Nordland“. Der Raftsund wird am späten Abend erreicht, dieser bildet die Grenze zwischen Vesteralen und den Lofoten.

Der Ausgangspunkt zum Eismeer: Tromsø

In Tromso haben wir den Polarhistorischen Rundgang von Hurtigruten gebucht. Tromso ist die größte Stadt Nordnorwegens mit ca. 75.000 Einwohnern, dies bringt ihr auch den Namen „Ausganspunkt zum Eismeer“ ein.

Das Schiff legt direkt in der Stadtmitte an, zentraler geht es fast nicht mehr. Tromso war auch für kurze Zeit Hauptstadt des freien Norwegens. Die Stadt besitzt neben der berühmten Eismeerkathedrale und zahlreiche Museen, auch die nördlichste Brauerei und das nördlichste Planetarium der Welt.

Honningsvåg – Nordkap

Honningvag liegt auf der Insel „Mageroya“ was so viel wie magere Insel bedeutet. Hier empfiehlt sich aufgrund der Distanzen eine geführte Tour zum Nordkap, da auch die Schneeräumungsmobile nur in bestimmten Intervallen fahren und die Auffahrt sonst nicht machbar ist.

Ca. 32 km trennen Honningsvag von dem Nordkap. Nach der kurzen Fahrt geht es über den Pass ins Innere der Insel. Vom Nordkapplateau kann man den Nordpol in ca. 2.000 km Entfernung fast erahnen. Ist einem das Glück wie uns hold und man trifft vor Ort auf Schönwetter, sollte man sich schnell zu der Weltkugel begeben, denn das Wetter wechselt hier sehr schnell!

2.463 Kilometer von Bergen nach Kirkenes

Wir haben nun bereits 1.330 nautische Meilen von Bergen nach Kirkenes zurückgelegt! Von Kirkenes au sliegt die Grenze zu Russland nur 10 km entfernt. Von der Anlegestelle geht man etwa 15 Minuten ins Stadtzentrum. Viele Husky-Touren können von dieser Anlegestelle gebucht werden.

Die Stadt bietet für Shoppingliebhaber jeden letzten Donnerstag eines Monats (nicht Juli) einen russischen Markt der auf dem Markplatz von Kirkenes abgehalten wird.

In Kirkenes steht das „Snowhotel“ mit insgesamt 8 Schnee-Suiten, ein kleines Schmuckstück. Sogar die Bettumrandung ist aus dem frostigen Material gefertigt. Sie finden dort die größte Eisbar Norwegens (ca. 8 m hoch), dort werden die Eiswürfel gleich aus der Wand geschnitten!

Hammerfest – On Top of the World

Aufgrund der Erdgasförderung und der Schifffahrt hat sich Hammerfest einiges an Wohlstand erarbeitet.

Hauptattraktion ist mit Sicherheit Royal and Ancient Polar Bear Society oder auf norwegisch “Isbjornklubben” genannt. Direkt am Hurtiguten Kai kann man das Museum in fünf thematischen Ausstellungen besichtigen. 240.000 Mietglieder zählt dieser Club bereits. Einzige Kriterien sind der Besuch sowie die Zahlung einer Aufnahmegebühr von NOK 180,- (ca. EUR 20,-). Dafür wird man mit einem Mitgliedsausweis, Urkunde sowie Aufkleber und der beliebten Eisbärennadel aus Silber und Emaille belohnt. In Hammerfest soll es auch die nördlichste katholische Kirche der Welt geben.

Lofoten und Nordlichter als krönender Abschluss

Die Rückfahrt steht im Zeichen der Lofoten welche uns mit einem traumhaften Wetter empfingen. Ebenso hatten wir bei der Rückfahrt die Nordlichter. Ich finde jeder sollte diese zumindest einmal im Leben zu Gesicht bekommen. Der Rückflug erfolgte von Trondheim über Oslo und Wien nach Graz, pünktlich und wie gewohnt reibungslos.

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