Türkei – Südostanatolien

Weit entfernt vom Massentourismus machten sich unsere Reiseexperten Ernestine Korp (GRUBER-reisen) und Dilan Capali (GRUBER-reisen) auf den Weg in das historisch geprägte Südostanatolien. Gastfreundschaft, viele UNESCO Kulturerbstätten und kulinarische Highlights begleiteten sie stehts auf der Reise durch den südöstlichen Teil der Türkei.

Anreise: Flughafen Istanbul

Der Flughafen wurde nach dem Wiederaufbau, im April 2019, zum größten Flughafen der Welt eröffnet. Alle 7 Terminals inklusive der 570 Schalter befinden sich in einem einzigen Gebäude. Die langen Wege zu den Terminals können bequem mit Rollstiegen bewältigt werden. Mit einem Bummel durch die vielen Geschäfte und einer Pause bei den gemütlichen Bistros ist auch ein längerer Stopp gut zu überbrücken.

Gaziantep

Kurz „Antep“ genannt ist aus historischer Sicht eine der interessantesten Städte Südostanatoliens.

Heute weisen viele Ausgrabungen rund um die Stadt und das neu gegründete Zeugma – Museum mit seinen kunstvollen Mosaiken auf historische Glanzzeiten hin.
Wir empfehlen unbedingt eine Besichtigung!

Am historischen Bazar von Antep findet man auch noch viele Kupferschmiede, die ihre Kunstwerke bieten.

Die Sehenswürdigkeit Rumkale Castle (Burg der Römer) liegt ca. 1 Autostunde von Gaziantep entfernt. Hierbei handelt es sich um eine Burg aus der Byzanthinerzeit. Hier startet die Bootsfahrt am Euphrat bis zum heute unbewohnten Savasan Village; eine durch die Staustufen am Euphrat geflutete ehemalige Kleinstadt. Heute ist das Minarett einer versunkenen Moschee zu bewundern.

Weiter führt die Bootsfahrt bis Old Halfeti; ebenfalls eine geflutete Stadt, die heute nur teilweise bewohnt ist. In Zukunft möchte man den Ort mittels Aktivtourismus wiederbeleben (Tauchen, Wassersport und Events).

Ein wahres Highlight der Region Halfeti ist die „schwarze Rose“, eine Rosengattung, die nur hier gedeiht.

Antep ist auch ein Gourmetzentrum. Jährlich wird in der Stadt ein internationales Foodfestival veranstaltet, bei dem sich Spitzenköche aus 40 Ländern einfinden. Wir konnten uns vom kulinarischen Angebot in Anteb mehrmals überzeugen und probierten die besten lokalen Köstlichkeiten aus.

Lokalitäten in Gaziantep

Beste Konditorei der Stadt: Orchid PatisserieI
Ich empfehle
„Katmer“ zu kosten . Hierbei handelt es sich um eine warme Süßspeise aus Pistazien, Zucker u. Mascarpone, welche im hauchdünnen Teig gebacken wird.

Wer Essen auf Hauben-Niveau genießen möchte, sollte sich in das MSM Kitchen Art center begeben.

Zur Unterbringung  wird das GRAND HOTEL GAZIANTEP*****  empfohlen. Die Zimmer sind sehr modern eingerichtet.

Sanliurfa

Kurz „Urfa“ genannt, ist eine ebenfalls historisch wichtige Stadt in Südostantolien. Heute ist sie mit ca. 2 Mio Einwohner eine der größten Städte in der Türkei.

Wir besuchten den Göbelki Tepe, ein prähistorischer Fundort mit Ausgrabungen aus dem 10.000 Jhd. v. Chr. Die Abraham-Moschee, einen Teich mit historischer Bedeutung namens Balikligol, die Zitadelle Sanliurfa, das archiologische & Mosaik Museum sowie den Bazar der Stadt.

Tipp: Mit Getränk & Wasserpfeife auf den Stufen der Zitadelle den abendlichen Blick über die Stadt genießen. Atemberaubend!

Sira Gecesi ist eine in Urfa entstandene Art Versammlung, die von Volksmusik und Gesängen begleitet wird. Es werden traditionelle Gerichte aus der Region zubereitet- wie z.B. Cig Köfte (kräftig gewürztes rohes Lamm-od. Rindfleisch, Bulgur, Zwiebel werden von Hand geknetet und eingewickelt in Salatblätter verzehrt).

Harran

Wir haben auch die Stadt Harran besucht. Heute ist die erstmals 2.000 v. Chr. erwähnte altmesopotamische Stadt für Ruinen der ersten islamischen Universitätsstadt und den Trulli-Häusern bekannt. Hierbei handelt es sich um eine Lehmhütte mit Steinkuppel, welche für eine angenehme Innentemperatur sorgt.

Für die Nächtigung wird das 5* Hotel El-Ruha in Sanliurfa empfohlen. Es liegt sehr zentral und gleicht, von der Steinbauweise her, einem kleinen Palast.

Adiyaman

Diese Stadt wirkt mit seinen 200.000 Einwohnern eher wie eine Kleinstadt. Türken und Kurden, Aleviten und Sunniten leben hier friedlich miteinander.

Wir wurden mit einer weiteren Bootsfahrt auf einem schönen Abschnitt des Euphrat begrüßt.

Die Pirin Ruins sind antike Grabhölen, welche man begehen kann und liegen ca. 6 km von Adiyaman entfernt. Die Anlage erstreckt sich über einen 1 km langen Berghügel. Muss man gesehen haben!

Weitere Sehenswürdigkeiten, die wir in der Umgebung kennen lernen durften sind zum Einen die Chabinas-Brücke, eine Brücke die noch von den Römern stammt, das Yeni Kale sowie Arsemia Antik Kenti.

Auf dem 2.150 m hohen Nemrut Dağı genossen wir bei angenehmen Temperaturen einen mystischen Sonnenuntergang.  Auf dem Gipfel befindet sich eine Kombination aus Grabstätte und Heiligtum. Dieses Heiligtum wurde von König Antiochos I. Theos errichtet und sollte Zentrum einer neuer Religion werden, die persische und griechische Mythologie vereinen sollte. Seit 1987 gehört das Grabmal mit dutzenden bis zu 9 m hohen Steinskulpturen zum UNESCO Weltkulturerbe. Sie gelten als letzte Zeitzeugen des „komagenischen Königreichs“.

Kulinarik in Adiyaman

Royal Park Tesisleri: Das genussvolle Essen genießt man hier im Freien, während die Waldbäume um einen herum eine wundervolle Atmosphäre schaffen. Abends sorgt Live Musik sowie das Folkloreprogramm für Stimmung.

Man sollte unbedingt auch eines der vielen Fischrestaurants direkt am Wasser ausprobieren. Es wird köstlicher heimischer Fisch in vielen Varianten serviert.

Unsere Hoteltipps Adiyaman:

Das Hotel Bozgodan liegt direkt an einer Einkaufsstraße. Es bietet modern ausgestattete, große Zimmer.

Unser Gesamteindruck

Gastfreundlichkeit ist in dieser Region großgeschrieben. Auffallend ist auch die Ruhe auf den Bazaren; kein störendes Feilschen um jeden Kunden oder lautes Anpreisen der Waren. Beeindruckend ist auch der moderne Standard aller Museen in den einzelnen Städten, in denen die Besucher meist mit 3D-Shows auf die Ausstellungen eingestimmt werden.

Leider wissen viele nicht, dass zahlreiche Weltkulturerbestätten in der Türkei liegen und vieles aus Geschichte und Religionen, in der Region Anatolien ihren Ursprung hat. Gaziantep allein wäre schon eine Kultur- und Gourmetreise wert. Wir hatten Gelegenheit, die ursprüngliche Türkei mit ihrer Gastfreundschaft und der facettenreichen Küche kennenzulernen und uns von der Vielseitigkeit des Landes zu überzeugen.