Ferien in Mitteldalmatien

Von Sabine Zettl

Urlaub – Was für ein Wort, was für ein schöner Gedanke.

Diesem ging ich in den vergangenen 7 Tagen mit Leib und Seele nach. Schon im Februar war das Ziel ausgewählt und bald das passende Objekt für Entspannung und Erholung (nun ja, was ich eben darunter verstehe) gefunden. Dank dem Apartment- und Ferienhausanbieter NOVASOL, haben wir ein wunderschönes Objekt in Mitteldalmatien, unweit der Hafenstadt Trogir, gefunden.

© Sabine Zettl, Kroatien, Juli 2012Sehr einfach, sehr bescheiden und vielleicht genau aus diesem Grund, sehr abenteuerlich.

Dieses Jahr sollte es ein spezieller Urlaub werden, da wir nebst den Kindern auch unsere beiden Hunde mit in die Ferien nehmen wollten. Dafür etwas zu finden, das allen Ansprüchen gerecht wird, war nicht sehr einfach. Wichtig war uns auch, dass die Hunde mit an den Strand, in unserem Fall wohl eher in die Buchten, durften.

Die Anreise am Samstag gestaltete sich problemlos, sieht man von den fehlenden Infos, wo unsere Fähre in Trogir auf die Mini-Insel Drvenik Veli ablegen soll, ab.
(Dazu ein Tipp meinerseits: Die Verkaufsstelle für die Fährtickets befindet sich gleich am Parkplatz des großen Lebensmittelmarktes in Trogir – ein kleiner Container mit der Aufschrift JADROLINIJA gibt den entsprechenden Hinweis dafür. Dort erfährt man auch, wo die Fähre ablegt – dies ist ca. einen Kilometer außerhalb der Stadt.)

© Sabine Zettl, Kroatien, Juli 2012

Nach 45 Minuten Überfahrt zu unserer gewählten Insel hieß es dann, die Vermieterin kennenlernen, das Haus erkunden, auspacken, eintauchen, fallen lassen.

Das Haus lag am Hang, war etwas beschwerlich zu erreichen, bot jedoch als Entschädigung diesen sagenhaften Ausblick hin zum Hauptort der Insel und aufs weite Meer.

© Sabine Zettl, Kroatien, Juli 2012

Da ich seit jeher Frühaufsteherin bin und das auch in den Ferien, will heißen, dass meine innere Uhr mich meist rund um 06:00 Uhr weckt, konnte ich die Zeit in der Früh für mich genießen: auf der Terrasse sitzend, zum Bäcker gehend, um meine liebe Familie mit leckerem frischen Brot und Kipferl zum Frühstück zu wecken und, um das vergangene, viel zu schnell gelebte Jahr, etwas Revue passieren zu lassen …

© Sabine Zettl, Kroatien, Juli 2012

Im Hauptort (ich sollte vielleicht erwähnen, dass es der einzige Ort der Insel ist), befinden sich 3 Restaurants, 1 kleiner Supermarkt, 1 Post, 1 Bäcker mit kleiner aber feiner Auswahl, 2 Mini-Marktstandlern und eine Anlegestelle für Segelboote.

© Sabine Zettl, Kroatien, Juli 2012

Wer eine chillige Bar, wer Geschäfte zum Shoppen sucht oder gar Zivilisation ist auf dieser Insel fehl am Platz. Die einzige Bar, die ab 09:00 Uhr geöffnet hat, ist die Skipperbar. In dieser trifft man Segler (wie schon der Name sagt) und Tagesgäste, die es zufällig auf die Insel verschlagen hat. So klein der Ort auch ist, aber auch dort trifft man auf Menschen, denen man irgendwann im Leben schon mal begegnet ist oder die man über mehrere Ecken kennt.

© Sabine Zettl, Kroatien, Juli 2012

Die Insel ist eindeutig etwas für Kurzzeitaussteiger oder jene, die in ihrem Urlaub, trotz Hochsaison, die absolute Ruhe und Abgeschiedenheit suchen!

Nach dieser Woche können wir stolz behaupten, die Insel zu Land als auch zu Wasser genauestens erkundet zu haben. Wir sind mit dem Auto jede noch so unpässliche Straße abgefahren – haben auf diesem Weg auch eine menschenleere Badebucht gefunden. Ideal für die Kinder, optimal für unsere Hunde und erlebnisreich für Horst und mich.

Die Kids sowie der große Hund verbrachten die Zeit meist im Wasser. Horst nahm mich auf eine Erkundungstour der Unterwasserwelt mit.

© Sabine Zettl, Kroatien, Juli 2012

Ich weiß nicht mehr genau, ob es das Salz des Meerwassers war, oder die Emotionen, die in mir aufkamen und in meinen Augen brannten, als ich nach gefühlten 100 Jahren wieder in diese berauschende, zeitlos erahnende Welt eintauchen durfte. Hätten nicht Peter und die Kinder am Strand gewartet – ich wäre wohl Stunden diesem Rausch verfallen …

Freitags, an unserem letzten Urlaubstag, „gönnten“ wir uns ein kleines Schinakel mit Motor. Für uns war es nett, aber für die Kinder war es ein Erlebnis, das sie wohl sehr geprägt hat. Denn meine Mini möchte nun ganz sicher wieder auf ein Boot und auf Fragen nach dem nächsten Urlaub sprudeln immer wieder die Worte „Boot“ und „Vollgas“ aus ihrem Mund.

Mein großes Kind träumt nur noch von ihren Sprüngen vom Boot ins Wasser und vom kribbelnden Gefühl im Magen, wenn das Boot so richtig zu schaukeln begann …

© Sabine Zettl, Kroatien, Juli 2012

Mit diesem Booterl sind wir um die ganze Insel gefahren – 3 Stunden reine Fahrtzeit – Buchten entdeckend, die wir mit dem Auto nie gefunden hätten. Die Kinder erfanden während dieser Fahrt die wildesten Geschichten über Seepiraten, möglichen versteckten Schätzen und hielten, leider diesmal erfolglos, immer wieder Ausschau nach Delfinen, die in dieser Region eigentlich oft zu sehen sind.

© Sabine Zettl, Kroatien, Juli 2012

Ein großer Vorteil an dieser Reise war für mich, dass ich nun nicht nur der italienischen, sondern auch der kroatischen Küche voll und ganz angetan bin. Das frische nussige, bittere Olivenöl, das auf der Insel produziert wird, die würzigen Cevapcici, der knackige Krautsalat und letztlich der gegrillte Oktopus, standen all abendlich am Speiseplan. Dazu ein Glas Rotwein von der Nachbarsinsel Lastovo, haben die Abende zum finalen Gaumengenuss gemacht.

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